#2 DDI, DHCP, IPAM,.. Warte! Was!?
Willkommen, zu „My typical Working Day @ siticom“, eine Blog-Serie von und mit mir, Amelie Weber, in der ich in jeder Folge eine Kollegin oder einen Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen der siticom, über ihren typischen Arbeitsalltag interviewe. Es geht z.B. um beruflichen Background, Zuständigkeiten, Meinung zu Home-Office - manchmal lerne ich hier auch eine neue Fremdsprache.
Für meinen zweiten Beitrag zu dieser Serie habe ich heute meinen Kollegen Lars Bruné, Tech Lead Network Transformation bei der siticom, zu Gast.
A: Hi Lars, schön, dass es geklappt hat! Stell dich doch bitte einmal kurz vor: Wer bist du? Wo kommst du her? Wie lange bist du schon bei der siticom und was sind deine Aufgabenbereiche bei uns?
L: Hi, ich bin Lars und ich bin auch dabei. Seit Mitte 2018 um genau zu sein 😊. Ich habe in Bonn Informatik studiert, spezialisiert auf Bioinformatik und habe als Werkstudent bei einem Partnerunternehmen der siticom, mit Beratung und Engineering für Voice Networks, angefangen und bin dann zur siticom gewechselt. Jetzt bin ich hauptsächlich im Bereich Network Automation & Cloud unterwegs. Meine Aufgaben kann man im Moment wahrscheinlich am besten mit „Lead Architect & SRE DDI“ beschreiben. DDI steht dabei für DNS, DHCP & IPAM. Akronyme in Akronymen… Wir entwickeln und betreiben für unseren Kunden eine Plattform, die es auf der einen Seite erlaubt die DDI Infrastruktur automatisiert zu betreiben und auszurollen und auf der anderen Seite den Nutzern die Möglichkeit gibt per Self-Service API z.B die DNS records für ihre Apps zu setzen. Dabei spielt der „Intent“-Gedanke eine große Rolle. Wir versuchen soweit es geht das „Expertenwissen“ zu abstrahieren. Ein User sollte, um im DNS Beispiel zu bleiben, nicht explizit einen Request stellen müssen um www.example.com (Beispiel Domain) auf IP 1 zeigen zu lassen sondern die Möglichkeit haben stattdessen zu sagen www.example.com soll auf alle Server/Loadbalancer zeigen die den Tag „app-example“ haben. Wir sind noch nicht ganz am Ziel angekommen aber auf einem guten Weg dahin.
Daneben bin ich seit ein paar Tagen/Wochen jetzt auch ein Home bei der siticom und als solcher Ansprechpartner für meine „Homies“ in den alltäglichen Themen die neben den Projekten so anfallen.
A: DDI, DHCP, IPAM,… Warte! Was!? Und jetzt nochmal für die Leute, die diese „Fremdsprache“ nicht beherrschen. [lacht] Könntest du mir kurz erklären, was genau DDI, DHCP und IPAM bedeutet?
L: DDI steht eben für DNS, DHCP & IPAM. DNS ist das Domain Named System, also das Auflösen von einem Namen in einer IP-Adresse, z.B. facebook.com in eben die IP-Adresse. DHCP ist das Dynamic Host Configuartion Protokoll, das ist auch ein Netzwerkprotokoll, dass dafür genutzt werden kann, Netzwerkgeräte initial zu konfigurieren. Das verwenden wir ganz viel in einem großen Kunden-Projekt, für Zero Touch Provisioning-Sachen. Das bedeutet, dass da jemand einen Router in ein Reck schraubt, der wird angemacht, und sich ab da dann selber, ohne dass sich jemand manuell einloggen muss, konfiguriert aus dem Netzwerk. IPAM ist einfach IP-Adress-Management. Weil IP-Adressen eine finite Ressource sind, muss man sich ein bisschen drum kümmern, dass die vernünftig vergeben werden und dass da ein bisschen Ordnung herrscht. Das ist einfach ein Adressvergabe-Tool.
A: Ah okay! Jetzt hab auch ich, die da nicht so im Game ist, verstanden, um was es geht. [lacht] Man lernt ja immer wieder was Neues. Und mit „Home“ sprichst du unser Buddy-Programm* für neue Mitarbeiter an, oder bist du allgemeiner Ansprechpartner für jegliche Themen für alle Kolleginnen und Kollegen?
L: Bei der siticom gibt es ja dieses „Home-Konzept, da wir eine flache Hierarchie haben und nicht diese typischen Organigramm-Style-Sachen. Da gibt es also in der Mitte einen Kreis aus Mitarbeitern mit der Funktion "Home". Die Funktion eines Homes ist es, neben den üblichen Projektleiterthemen für die üblichen Sorgen und Fragen zur Verfügung zu stehen, z.B. im Projektmanagment-Tool geleistet Stunden freizugeben und schauen, dass die Leute auch vernünftig buchen oder eben auch Urlaube freigeben und sich auch darum zu kümmern, dass die Leute regelmäßig Fortbildungen machen. In der klassischen Unternehmenssprache könnte man es auch Abteilungsleiter nennen, schätze ich. [lacht]
A: Das ist ja doch eine Menge, die bei dir ansteht. Wie sieht denn so dein typischer Arbeitsalltag aus?
L: Üblicherweise starte ich gegen 9 Uhr in den Arbeitstag. Da ich hauptsächlich mit einem Kunden in UK arbeite, nutze ich die erste Stunde meist dazu, mich mit den siticom Kolleginnen und Kollegen abzustimmen und den Rest des Tages vorzubereiten. Den größten Teil des Tages verbringe ich dann in verschiedenen Meetings mit Kunden und dem Projektteam. Das ist Fluch und Segen zugleich denke ich. Auf der einen Seite bleibt so wenig Zeit für längere fokussierte Arbeit an speziellen Themen, aber Kollaboration ist einer der großen Treiber in der „agilen“ Welt und viele Fragen lassen sich schnell und gut klären, wenn die richtigen Leute ein paar Minuten zusammenkommen. Neben den Meetings verbringe ich den Tag dann damit die Ergebnisse in Architekturdiagrammen festzuhalten, den Backlog in JIRA zu pflegen, Code Reviews zu machen und hin und wieder komme ich sogar dazu selber noch ein paar Zeilen Code zu tippen.
A: Ich höre raus, dass dein Tag also richtig durchgetaktet ist!?
L: Eh ja im Moment habe ich glaube ich mal so eine halbe Stunde Zeit zwischen den ganzen Calls, es ist auch manchmal weniger. Aber ja, ich verbringe viel Zeit in irgendwelchen Meetings und Calls.
A: Arbeitest du dann lieber im Homeoffice, um deine Ruhe zu haben oder fährst du auch ins Office?
L: Im Moment bin ich wieder viel im Office (hoch lebe die Klimaanlage!). Wir haben ein paar neue Kollegen, da bietet es sich an im Office zu sein, um Fragen schnell und einfach klären zu können, sich zusammen zu setzen, um mal ein paar technische Dinge durchgehen zu können und sich bei einem Kaffee besser kennenzulernen. Das geht natürlich auch per Teams, aber die „Informationsbandbreite“ ist Face-to-Face einfach viel höher. Ich denke im Durchschnitt arbeite ich zu 50% von zu Hause und zu 50% im Büro.
A: Klimaanlage ist natürlich jetzt bei den heißen Temperaturen ein Must-Have! [lacht] Was sind denn für dich persönlich die Vor- und Nachteile von Homeoffice?
L: Das Homeoffice, oder eher das „mobile Arbeiten“, bietet natürlich viel Flexibilität. Ich kann arbeiten, von wo ich will und auch mal den Freitag oder Montag von einem Freund oder den Eltern aus arbeiten. Ich kann mir mein Homeoffice ganz nach meinen Wünschen und Bedürfnissen einrichten und habe die Möglichkeit ohne viel Ablenkung durch Kollegen zu arbeiten. In unseren offenen Büros kommt es schnell mal vor, dass viel Rummel herrscht, der bei konzentrierter Arbeit störend sein kann.
Auf der anderen Seite habe ich im Office natürlich den direkten Draht zu den Kolleginnen und Kollegen, es findet viel mehr Austausch auch neben den Projekten statt und es entsteht einfacher ein „Wir“-Gefühl. Und die Klimaanlage. Definitiv die Klimaanlage! [lacht]
A: Da bin ich voll bei dir! Sowohl, was die Ruhe/Flexibilität im Homeoffice, das „Wir“-Gefühl im Office, als auch die Klimaanlage angeht. [lacht] Hättest du denn noch einen Themenschwerpunkt oder Herausforderungen bei deiner Arbeit, auf welchen du gerne eingehen möchtest, was die Leser interessieren könnte?
L: Ich denke alle technischen Herausforderungen, die wir so haben, sind sobald ich sie aufgeschrieben habe schon wieder Schnee von gestern. Aber für uns als siticom sehe ich ein paar Herausforderungen:
Wissensmanagement und Transfer zum Beispiel. Wir haben bei einigen Kunden ein sehr „weites“ Projektumfeld und sind in vielen Themen unterwegs. Wie schaffen wir es, dass wir als siticom das Wissen effizient teilen, ohne dass wir alle ständig in „Catchup“ oder „Sync“ Meetings hängen? In die gleiche Richtung geht die Herausforderung rund um persönliche Weiterentwicklung. Wir haben uns als Unternehmen auf die Fahne geschrieben, dass wir unsere Leute besser machen wollen und da sind wir auch sehr erfolgreich denke ich! Aber wie schaffen wir Angebote – und vor allem die Zeit diese Wahrzunehmen – für die Mitarbeiter während wir in Projekten und beim Kunden unterwegs sind? Ich persönlich denke das vor allem der Freiraum neues zu probieren, sei es eine neue Programmiersprache, ein neues Tool, AWS Service XYZ, oder was auch immer die coolen Kids im Moment so nutzen die Grundlage für Weiterentwicklung und auch Innovation ist.
Am Ende sind wir als siticom auch so erfolgreich, weil wir es schaffen eine Brücke zwischen der „alten langweiligen“ (docker-compose auf EC2 Instanzen? Sowas von 2015!) Welt und dem letzten Schrei frisch aus dem CNCF Incubator zu schlagen.
A: Es freut mich zu hören, dass wir einen Eindruck teilen: wir als siticom sind sowohl technisch als auch mit unserer Kultur sehr weit vorne dabei! Danke Lars für deine Zeit und dieses Gespräch. Hat mich sehr gefreut.
*Bei der siticom haben alle neuen Mitarbeiter einen Buddy, dieser unterstützt während des Onboardings-Prozesses in fachlichen Fragen und bei dem Netzwerken.
Das Interview führte:
Amelie Weber
Marketing Manager, siticom GmbH
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